Die Anfänge österreichischer Kulturvermittlung machten österreichische Emigranten, die mit Austrian Institute im Jahr 1942 einen Verein zur Förderung österreichischer Kultur gründeten. Dessen Ziele waren zunächst vornehmlich politischer Natur (Wiederherstellung von Österreichs Unabhängigkeit), nach dem Krieg trat zunehmend die Kulturarbeit in den Vordergrund. Zahlreiche Veranstaltungen – vor allem in den Bereichen Literatur und Musik – dienten nicht zuletzt der Erhaltung und Förderung einer künstlerischen Exil-Avantgarde in einem von den Emigranten oftmals als fremd angesehenen sozialen Umfeld. Die Vermittlertätigkeit zwischen amerikanischer und österreichischer Kultur spielte zu dieser Zeit nur eine untergeordnete Rolle.
Maßgeblichen Anteil an der Institutionalisierung der österreichischen Kulturarbeit in den USA hatte ab Mitte der 50er Jahre der ehemalige österreichische Fulbright-Generalsekretär Wilhelm Schlag, der die Unterstützung des Unterrichtsministers Drimmel genoß: Nach siebenjähriger Vorbereitungszeit konnte 1963 das österreichische Kulturinstitut schließlich seine Tore öffnen – unter dem Namen „Austrian Institute“ (die gleichnamige Exilantenorganisation erhielt die neue Bezeichnung „Austrian Forum“ und führte ab dann – gleichsam als Gegengeschäft – ihre Veranstaltungen in der neuen offiziellen Vertretung durch).
Besondere Verdienste erwarb sich das Kulturinstitut durch die enge Zusammenarbeit mit den Emigranten. Doch auch die Vermittlung und Förderung zeitgenössischer (vor allem bildender) Kunst gelang in einigen Fällen – ein Beispiel dafür ist die Pop Art-Künstlerin Kiki Kogelnik, deren erste Einzelausstellung in den USA im KI 1965 stattfand und die sich bereits in den 60er Jahren etablieren konnte.
Bei ihrer Tätigkeit hatte die Kulturrepräsentanz allerdings auch oft genug mit den Österreich-Stereotypen, die etwa via Film („The Sound of Music“, 1965) verbreitet wurden, schwer zu kämpfen. Das Interesse für das „moderne Österreich“ hält und hielt sich in den USA ohnehin stets in Grenzen und konnte auch durch die Gründung des Centers for Austrian Studies in Minnesota und die Einrichtung des Stanford Lehrstuhles in den 70er Jahren nur kurze Zeit belebt werden (als in Amerika nahezu unbekannt kann im übrigen die österreichische Literatur der Zweiten Republik bezeichnet werden). Allerdings gab es auch Fälle, in denen selbst ohne offizielle Vermittlung eine breitere Rezeption in den USA stattfand, wie dies etwa bei Inge Morath oder Valie Export der Fall ist.
In den vergangenen Jahren beschränkte sich die Tätigkeit des Kulturinstituts laut Seidl vor allem auf die Mitfinanzierung von Veranstaltungen (bei denen etwa österreichische KünstlerInnen mit ähnlich arbeitenden amerikanischen präsentiert werden); besonders bedeutsam sind dabei die Kontakte zu bedeutenden Institutionen wie dem Museum of Modern Art und dem Guggenheim Museum (in letzterem fanden etwa die Arnulf Rainer-Retrospektive 1994 und die Ausstellung von Werk Egon Schieles sowie Franz Wests statt).
Bleibt noch die Frage, welche Akzente das mittlerweile in „Austrian Cultural Forum New York“ umbenannte Institut im 21. Jahrhundert setzen kann. Die Wirksamkeit der kulturellen Vermittlertätigkeit werde – so Kulturwissenschaftler Walter Seidl – vor allem davon abhängen, ob es gelingt, im Rahmen der budgetären Mittel „ein publikumswirksames Gesamtkonzept“ zu erstellen, „dessen Programm mit dem der lokalen Kulturinstitutionen vergleichbar ist“ (S. 208) Sollte dieses der Qualität des von der New Yorker Öffentlichkeit äußerst positiv aufgenommenen Neubaues entsprechen, so könne es gelingen, „von einem diffusen, unzentrierten Programm zu einer klaren Linie und damit einheitlichen Positionierung innerhalb eines kulturellen Gefüges zu gelangen“.