Gruppenzwang der Toten
Ist ein Finne noch ein Finne, wenn er einen ungarischen Vater und eine finnische Mutter hat, in Unterfranken aufgewachsen ist, aber nun in Wien und Hannover lebt? Und warum klingt Finnisch cool, aber Ungarisch verdächtig? Sind Traditionen wirklich nur „bloß Gruppenzwang von Toten“?
Mit einer Mischung aus Spoken Word, Biographie und Reflexionen zeigt uns Szanto wie er denkt, liebt, trauert und spricht: in vielen Sprachen und Bildern. Mit viel Witz und Ironie begeistern die Zeilen. Lachen, stocken, grübeln – Szantos Sätze berühren in jedem Fall. Egal ob er von verrückten Kunstlehrern spricht oder Natürlichkeitspropaganda der Kirche und Ewiggestriger demontiert.
Natürliches Altern
Die Texte sind Plädoyers der Offenheit. Doch keine Sorge! Beim Lesen vieler Texte darf, ja, muss gelacht werden. Doch Szanto kann auch ganz anders: Wenn er etwa über das eigene Altern schreibt, über die sanfter werdenden Eltern oder sein Album der Erinnerungen.
Diese essayistischen Passagen sind die wahren Schätze der Textsammlung. Denn Szanto gelingt es mit einer luftigen Sprache über Liebe, Tod, Trauer und Angst zu sprechen. Übrigens: Links zu Audioaufnahmen der Texte finden sich am Ende des Buches.
Sprechen heißt Lieben
Egal ob witzige Anekdote oder melancholische Rückschau – Henrik Szantos Entscheidungen und Äxte, mit denen wir sie fällen zeigt was Sprache auslösen kann: nicht nur bei uns, aber auch bei anderen Menschen. Denn es gibt nicht nur eine Gewalt, sondern auch eine Liebe der Sprache und genau diese finden wir in den Gedichten, Erzählungen und Reflexionen.