Die Konstruktion des Romans ist dem Schema gängiger Bestsellerromane nachempfunden. So lässt der Autor die beiden Herren von unterschiedlichen Orten aufbrechen und sich auf ein gemeinsames Ziel zu bewegen. Abwechselnd folgt der personale Erzähler je ein Kapitel lang Freudensprung auf seinem Flug von New York nach Kairo und Sarani von seinem Wüstenhaus zum Flughafen in Kairo, wo ein Treffen auf Leben und Tod stattfinden soll. Beide sind abgemagert, ausgehungert und halb tot, als sie ihre Leben rekapitulieren, im Besonderen ihre Freundschaft. Diese beginnt im Jahre 1958 im Böhler-Stahlwerk in Kapfenberg, als Freudensprung und Sarani einander bei einer Ferialarbeit kennenlernen. Sarani studiert Maschinenbau in Graz, während der zum Seitensprung neigende Freudensprung sich von einer Lehrerin aushalten lässt, die seine Schriftstellerei finanziert.
Sarani war nach dem Studium nach Ägypten zurückgekehrt, um dort ein Projekt auf die Beine zu stellen, das er als sein Lebenswerk ansieht: die „Farm“. Zusammen mit seiner österreichischen Frau, der tatkräftigen Unterstützung Freudensprungs und der wohlwollenden Hilfe seitens eines korrupten ägyptischen Exportministers, der als Teilhaber in das Projekt einbezogen wird, gelingt es, auf unfruchtbarem Wüstenboden eine Anlage zu errichten, die ökologisches Wirtschaften ermöglicht. Den Arbeitern auf der „Farm“ werden ideale Arbeitsbedingungen geboten, wie man sie nur von sozial denkenden Frühkapitalisten her kennt. Als die Anlage fertig ist, gibt es denn auch „eine Nacht lang ein Fest, wie die Wüste es seit Jahrtausenden nicht erlebt hatte“.
Von gelegentlichen Treffen abgesehen, leben die beiden Männer getrennt voneinander, der eine in Wien und New York, der andere in Kairo bzw. seiner „Farm“ und seinem Wüstenhaus. Aber all die Jahre über halten sie Kontakt. Regelmäßig schreiben sie einander Briefe, in denen sie ein fortwährendes philosophisches Gespräch inszenieren. So will es der Erzähler. Während sie sich nun aufeinander zu bewegen, rekapitulieren sie jeweils aus ihrer Perspektive die Zeit des gemeinsamen Erlebens und Denkens. Da ist viel Platz für politisch-ästhetisch-philosophisch-ethische Fragestellungen, die in Form kleiner Essays abgehandelt werden.
Bei fortschreitender Lektüre kann man sich jedoch des Eindrucks nicht erwehren, dass die Konstruktion der Erzählung in erster Linie als Schablone für die essayistischen Exkurse über Gott – ja, auch über den, selbst wenn er wieder einmal für tot erklärt wird – und die Welt herhalten muss („Er, der von Hoffnung nichts hielt, weil sie dem Gestern nachtrauert und aufs Morgen vertröstet …“). So folgt ein Manifest auf das andere und selten blitzt so etwas wie Selbstironie auf.
Zur Sprache: Der personale Erzähler wandelt sich ab der Begegnung in Kairo in einen auktorialen, der nun jedem in Herz und Hirn schauen kann. Dialoge werden ausnahmslos erzählt, mit vielen Einschüben und Relativsätzen, wodurch die beiden sprachbewussten und -versierten Männer ein gestelztes Hochdeutsch sprechen, oft sogar im Bernhard’schen Konjunktiv.
Das Ende verhilft dann aber doch dem Titel zu seinem Recht: Es ist wirklich eine Komödie, die Scharang da ausbreitet, eine Alterskomödie, in der sich schließlich alles zum Guten wendet.