Zu Beginn wird eine Litanei vorgestellt, ein Singsang über das Leben, ansatzweise geordnet nach dem Alphabet. Die aufdringliche Gegenwart, schroff zusammenkomponiert aus zwangs-gepauktem Schulwissen und eingedroschenen Schlagzeilen, bleibt aber auch dann noch chaotisch und unorganisierbar, wenn man sie wie Einträge in einem Lexikon großräumig zu ordnen versucht.
Inferno Solitario ist ein Hörstück für eine Männer- und eine Frauenstimme. In drei Bildern werden der Sound der Welt, die Erinnerung an die Pläne aus der Jugendzeit und der unentwirrbare Hörknäul der Zukunft dargestellt. Besonders beeindruckend die abgeklärte Dissonanz reifer Stimmen, wenn sie über das aufgeregte Ankoppeln frisch erotisierter Jugendlicher räsonieren.
Im Hörstück Silence, please beschreiben zwei Schwestern aus Erinnerungsteilen den Mann, der sich gerade auflöst und offensichtlich sterben will oder schon gestorben ist. Obwohl Stille (silence, please) angebracht wäre, ist gerade in dieser Atmosphäre der permanente Smalltalk nicht zu bremsen, und die verlöschende Männerstimme ringt nach großen Worten. Aber es entfahren ihr nur Ungereimtheiten zu Schwerkraft und Licht.
Das Theaterstück Mannsteufel ist das Gegenstück zu Karl Schönherrs „Weibsteufel“. Schönherr gibt der Hauptperson, einem Provinz-Politiker mit Provinzleiden, auch den Namen. Eine seltsame Verschwörung von Provinzjournalismus, kriminellen Short Cuts und generelle Impotenz machen Schönherr zu einer recht kaputten Figur, die vergeblich die eigene Reputation als offensiver Macher zu retten versucht. „Es hängt ganz davon ab, wer kontrolliert. Und wer die Kontrolle verliert.“ (61) Allein die Regieanweisung zum vierten Bild ist schon ein Gedicht: „Politiker und Frau im Bett. Mann müht sich ergebnislos auf seiner Frau ab, läßt sich dann zur Seite fallen.“ (64) Diese kleine Anmerkung ist eigentlich – perfekt verkürzt – das ganze Stück.