Der schön aufgemachte Sammelband ist ein reiner Textband, er enthält die genannten drei Stücke ohne weiteren Kommentar, Literatur pur also, eine einzige Textflut, wie gewohnt bei Elfriede Jelinek, die seit nunmehr zwanzig Jahren, seit ihrem „Sportstück“ aus dem Jahr 1998, ihre Theatertexte als Prosa schreibt, als kunstvolle Gedankengeflechte voller intertextueller, historischer, politischer und anderer Bezüge und in jener unverkennbaren Sprache, die letztlich gar keine Theaterbühne braucht, um ihre Wirkung zu entfalten. Lesevergnügen sollte also garantiert sein, trotzdem ist es zur Einstimmung vielleicht hilfreich, die Verortung der Stücke in den politischen Ereignissen, die jeweils zu ihrer Entstehung geführt haben, zu kennen:
Die Schutzbefohlenen
Uraufführung am 23.05.2014 am Nationaltheater Mannheim in Koproduktion mit dem Thalia Theater Hamburg in der Regie von Nicolas Stemann, danach zahlreichte Aufführungen an führenden Theatern im deutschsprachigen Raum sowie diverse Theaterprojekte mit Flüchtlingen.
Wut (kleines Epos. Geh bitte, Elfi, hast dus nicht etwas kleiner?)
Uraufführung am 16.04.2016 an den Münchener Kammerspielen in der Regie von Nicolas Stemann.
Unseres
Aufführungsrechte: Rowohlt Theater Verlag
(www.rowohlt-theaterverlag.de)