Das Spiel mit den Erwartungshaltungen des Lesers wird auf gekonnte Weise betrieben, die Ansprüche an das logische Funktionieren einer Geschichte werden humorvoll enttäuscht. Grohs gelingt es, mit minimalem sprachlichen Einsatz Stimmungen aufzubauen. Knappe Sätze, oft Ellipsen, verdichten die Spannung und prägen den lakonischen Stil. Der Autor vermischt Elemente aus unterschiedlichen Erzählgenres. Er verwendet Klischees aus Western (Kopfgeldjäger) oder Krimis (rätselhafte Doppelmorde), überträgt sie in eine neue Erzählumgebung und steigert sie so ins Absurde. Unmotivierte Morde finden dann auch keine Auflösung.
Das Thema unterschiedlicher Bewußtseinszustände dominiert alle Texte, Wachzustände gehen über in Traum. Der Erzählgestus gibt zwar eine kompakte reale Welt vor, die sich in den Geschichten immer mehr verflüchtigt. Die Grenzen zwischen nachvollziehbarer (fiktiver) Realität und Traumsequenz verwischen immer mehr. Den raffinierten, subtilen Grenzüberschreitungen folgt meist Ernüchterung und das Rückholen in Realität.
Wie in Trance bewegen sich die Figuren fort, fahren Zug oder Taxi und lassen die Außenwelt vorbeiziehen. Der Umgang mit Zeit („Seit Monaten dämmert es.“) und Ort ist paradox. Die Zeit dehnt sich, wo eigentlich eine momentane Handlung beschrieben wird. Die zeitliche Abfolge der Ereignisse verwirrt, da sie nicht dem chronologischen Empfinden entspricht. Orte und Szenen wechseln schnell, wie in (Action-)Filmen werden Handlungen aneinander montiert und erwecken so den Eindruck von Gleichzeitigkeit und hoher Geschwindigkeit.
Philosophische Fragen treffen auf banale Bedürfnisse des Körpers. „Die bangen Fragen ‚Wo wollen wir eigentlich hin?‘ und ‚Was wollen wir dort?‘ waren weitgehend verstummt und man sehnte sich nach einem Imbiß.“
Auch der Wunsch nach mehr von diesen Grohsschen absurden Prosahäppchen bleibt.