#Roman
#Debüt

Ein Hund in Teufels Küche

Maria Benedickt

// Rezension von Karin Fleischanderl

Margi, von Beruf Übersetzerin, fährt wegen eines Auftrags für drei Monate nach Paris. Gemeinsam mit ihrem Hund Bärli, dem eigentlichen Helden der Geschichte, freut sie sich auf ausgedehnte Spaziergänge im Bois de Vincennes und gemütliche Gesprächsrunden mit ihrer alten Freundin Bea.

Doch es kommt alles anders. Als Bea eines abends vollbepackt nach Hause kommt und gerade den Code für den Türöffner eingibt, wird sie von einem Asiaten mit dem Schirm attackiert und in den nun offenen Hauseingang gedrängt. In letzter Sekunde ist es ihm gelungen, seinen Verfolgern zu entkommen. Bea hört sich Zhan Guangs Geschichte an und gewährt ihm Unterschlupf für eine Nacht. Am nächsten Morgen verhilft sie ihm zur Flucht, wodurch sie mitten in eine Drogendealergeschichte gerät. Zhan Guang war involviert in die Demonstration am Tiananmen, dem Platz des himmlischen Friedens. Da er in seiner Heimat um sein Leben fürchten mußte, entschloß er sich zur Flucht nach Frankreich, die ihm als Drogenkurier auch gelang. Als er nach seiner Ankunft in Paris nicht den gesamten Stoff an die Auftraggeber übergab, begannen die Probleme.

Um an Informationen über den Aufenthaltsort Zhan Guangs zu kommen, wird Bea von den Verbrechern gekidnappt. Daraufhin beschließt Margi, auf eigene Gefahr nach ihrer Freundin zu suchen, und riskiert dabei nicht nur einmal ihr Leben. Geschickt führt sie die Verbrecher an der Nase herum. Als diese ihre Spur verlieren, nimmt sie mit Bärli an einer internationalen Hundeschau teil, um sie wieder auf ihre Fährte zu bringen. Der Plan gelingt, und Margi löst schlußendlich in Zusammenarbeit mit der Pariser Polizei den Fall. Für den illegal eingewanderten Zhan Guang und ein befreundetes Ehepaar endet die Geschichte tödlich; Bea, Margi und Bärli kommen mit dem Schrecken davon.

Ein Hund in Teufels Küche ist der erste Roman der Sinologin und Journalistin Maria Benedickt. Ihr ist damit ein rasantes und spannendes Debut gelungen, das den Leser von der ersten Seite an in den Bann zieht. Die Autorin zeigt dem Leser Orte in Paris, in die man sich nicht so schnell als Tourist verirrt und liefert so auch ein Porträt dieser faszinierenden Stadt.
Der Roman macht neugierig auf weitere Werke der jungen Autorin.

Maria Benedickt Ein Hund in Teufels Küche
Roman.
Frankfurt am Main: S. Fischer, 1998.
219 S.; brosch.
ISBN 3-596-13720-9.

Rezension vom 29.03.1999

Originalbeitrag. Für die Rezensionen sind die jeweiligen Verfasser:innen verantwortlich. Sie geben nicht notwendig die Meinung der Redaktion wieder.

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