Im ersten Theaterstück, dem Ein-Mann-Stück Nurlaunicht, trinkt der Zauberer Anton Beinengut jeweils an den für ihn erregenden Stellen einen Liter Bier, was zumindest ihm hilft, Hemmschwellen gegenüber dem Publikum abzubauen. In seinem Monolog des Scheiterns zieht der Lebenskünstler subjektive und hypersensible Bilanz. Er hält immer wieder eine Schmetterlingskiste in die Höhe und bewundert die aufgespießten Schönheiten, die mitten in der Bewegung zu Kunstwerken erstarrt sind. So ergeht es auch dem Zauberkünstler, dem letztlich nichts bleibt als die Erinnerung an seine aufgespießte Kunst als Momentaufnahme.
Auch privat ist Anton Beinengut nicht gut drauf, seit ihn seine Geliebte verlassen hat. Wie im Beatles-Song „Lucy in the sky with diamonds“ heißt die Geliebte Lucy, oder hat er sie in seinen opiatischen Traumzuständen zu Lucy gemacht. Jetzt erscheint sie ihm wie ein toter Schmetterling, den er unter den anderen toten Schwärmern in der Schachtel nicht mehr wiederzuerkennen vermag.
Wahrscheinlich habe er alles zu lau angegangen, resümiert der Künstler angesichts seiner Krise. Er zitiert den Bibelsatz, wonach der Herr die Lauen ausspucke. Daraus leitet er auch sein neues Motto ab: Nurlaunicht. Erste Nutznießer dieser radikalen Philosophie ist das Publikum, dem in der Folge nichts mehr vorgemacht werden soll, in Zukunft wird es auf der Bühne nur mehr die reine Wahrheit geben.
Im zweiten Stück geht es, dramaturgisch gesehen, gleich hoch her. Eine Sommernachtsgrippe wird quasi von höherer Gewalt auf die Bühne gezerrt. Urlaubsreisende werden auf der Fahrt nach Italien von einem Grippeinfekt befallen, so daß man die Notbremse ziehen muß. Der Zug kommt ausgerechnet in Schwaz zu stehen, wo die enttäuschten Urlauber gerettet, gelabt und rasant in die Lebenskunst der Schwazer Bürger eingeführt werden.
Diese Grundkonstellation ermöglicht es nun dem Autor, allerhand gutes und schlechtes Volk auf die Bühne zu bringen. Das Publikum ist angehalten, von Szene zu Szene den Standpunkt zu wechseln, indem es einmal als staunende Versammlung Einheimischer und dann wieder als neugierige Touristentruppe arrangiert wird.
Aus dem Wechselspiel entsteht wie bei jedem guten Stück die sogenannte „Theatermoral“. Die Botschaft könnte man etwa so zusammenfassen: „Patriotismus macht erst dann einen Sinn, wenn man die Liebe zur Heimat mit anderen teilt.“
Bemerkenswert ist in diesem Stück der Einsatz der Mundart, die nicht alltagsnachäffend oder pseudo-authentisch sondern als stilisierte Kunstsprache verwendet wird. So läßt sich auch die Sprache der Durchreisenden und Einheimischen auf die gleiche Theaterbrettlänge zusammenschneiden.