Der mit EUR 20.000 dotierten Preis der Literaturhäuser 2024 geht an den 1981 in Lubumbahi/Kongo geborenen und seit Jahren in Graz lebenden Autor Fiston Mwanza Mujila. Ein heuer einmalig vergebener und mit EUR 7.500 dotierter Sonderpreis der Literaturhäuser wurde der Slawistin und Übersetzerin Claudia Dathe zuerkannt.
Das gab das Netzwerk der Literaturhäuser, dem die Literaturhäuser in Basel, Frankfurt, Halle, Hamburg, Köln, Leipzig, München, Rostock, Salzburg, Stuttgart, Wien, Wiesbaden und Zürich sowie das Literarisches Colloquium Berlin und das Literarisches Zentrum Göttingen angehören, heute in einer Aussendung bekannt.
Der Preis der Literaturhäuser wird seit 2003 vom Netzwerk der Literaturhäuser vergeben. Zuletzt wurden Marlene Streeruwitz (2020), Ingo Schulze (2021) und Sasha Marianna Salzmann (2022) ausgezeichnet.
Die Verleihung an Fiston Mwanza Mujila findet am 22. März 2024 im Rahmen einer Veranstaltung auf der Leipziger Buchmesse statt, die Verleihung an Claudia Dathe erfolgt aus Termingründen zu einem späteren Zeitpunkt.
Fiston Mwanza Mujila schreibt Lyrik, Prosa und Theaterstücke und unterrichtet Literaturen afrikanischer Länder an der Universität Graz. Für seinen 2016 erschienenen Debütroman Tram 83 (Zsolnay 2016, aus dem franz. Original von Katharina Mayer und Lena Müller) erhielt er zahlreiche Preise, darunter den Internationalen Literaturpreis – Haus der Kulturen der Welt. Zuletzt erschienen 2022 Tanz der Teufel (Zsolnay, La danse du vilain, aus dem franz. Original von Katharina Mayer und Lena Müller) und der Lyrikband Kasala für meinen Kaku & andere Gedichte (Ritter Verlag, Kasala pour mon Kaku et autres poémes, aus dem franz. Original von Elisabeth Müller).
„In seinen Romanen holt Mwanza Mujila afrikanisches (Großstadt-)Leben in den Text – einmal ist es der legendäre Club Tram 83, das andere Mal sind es u. a. Minen, indenen Menschen unter unwürdigen Bedingungen arbeiten. Es geht um Chaos, Krieg und Diktatur – und das (Über-)Leben der Menschen. Die Texte sind durchzogen von Rhythmus und Musik, und auch seine Bühnenauftritte sind aufsehenerregend: Er liest seine Texte, er lebt sie – schreit, ruft, lamentiert, flüstert oder singt. Zugleich gibt er klug und zugewandt Auskunft über sein Schreiben, sucht das Gespräch und den Austausch – und vermag das Publikum in kurzer Zeit für sich zu gewinnen“, heißt es in der Aussendung des Netzwerks.
Claudia Dathe, geboren 1971, wird „für ihre herausragenden Übersetzungen aus dem Russischen und Ukrainischen, etwa von Serhij Zhadan, Yevgenia Belorusets oder Tanja Maljartschuk ehren, vor allem aber für die ebenso kenntnisreiche wie engagierte Vermittlung der ukrainischen Kultur, insbesondere der Literatur, im gesamten deutschsprachigen Raum. Koordiniert sie hauptberuflich das Forschungsverbundprojekt European Times an der Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt an der Oder, so gehört sie spätestens seit der russischen Annexion der Krim 2014 zu den engagiertesten Organisator*innen vielfältiger Veranstaltungen zur ukrainischen Gegenwartsliteratur.“
Neben der Preisverleihung am 22. März 2024 in Leipzig, wird Fiston Mwanza Mujila auch in einigen Literaturhäusern auftreten – darunter im Literaturhaus Wien am Montag, den 22.4.2024 um 19 Uhr. Alle Termine des Preisträgers in den Literaturhäusern sind auf der Website des Netzwerks der Literaturhäuser zu finden.
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