Fiston Mwanza Mujila wird im Rahmen der Leipziger Buchmesse mit dem Preis der Literaturhäuser 2024 ausgezeichnet und mit dem Preis ist eine kleine Lese-Tour durch einige der Literaturhäuser verbunden. In Wien ist es eine Lesung mit Schwerpunkt auf Lyrik, musikalisch unterstützt von den Langzeit-Performance- Partnern Patrick Dunst und Grilli Pollheimer, diskursiv angereichert durch Astrid Poier-Bernhard. Fiston Mwanza Mujila führt in einem Interview selbst aus, wie wichtig der Rhythmus für ihn ist:
»Mit einem Gedicht von fünf oder zehn Seiten kann ich einen Rhythmus finden, der abgehackt ist, ich kann einen Rhythmus haben, der explodiert, einen sehr minimalistischen Rhythmus, einen Rhythmus, der ein Pferd imitiert, Rhythmen, die alte Heuwägen imitieren, alte Kochtöpfe… Der Rhythmus ist in dem Sinne sehr wichtig für das Schreiben, als er an der Herstellung des Textes teilhat. Daher braucht es am Beginn in der Poesie den Rhythmus und es ist der Rhythmus, der es erlaubt, von einem Thema zu einem anderen überzugehen. Wenn ich zum Beispiel über ein Kriegsthema schreiben möchte, kann ich den Rhythmus einer Kalaschnikow verwenden oder einen Rhythmus, im gleichen Takt wie Bombardierungen. Das heißt, dass ich dann Worte verwenden kann, in diesem Sinn, die nicht auf den Krieg verweisen, sondern die mittels ihres Klangs, ihrer Betonung, eine Kriegsatmosphäre erzeugen. Der Rhythmus lässt Farben entstehen, Emotion, den Himmel, Krankheit, Lepra, Eifersucht, Liebe …«
Zitat aus: Astrid Nischkauer (Hg.), Literarische Selbstgespräche. … keine Fragen stellte Astrid Nischkauer, Klever Verlag 2021
Lese-Performance: Fiston Mwanza Mujila
Saxofon: Patrick Dunst
Schlagzeug, Effekte, Vibraphon: Grilli Pollheimer
Moderation: Astrid Poier-Bernhard
Kooperation mit Netzwerk der Literaturhäuser