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Österreichischer Franz Kafka-Preis 2024: Josef Winkler und Radka Denemarková ausgezeichnet

Di. 14.5.2024

Der österreichische Autor Josef Winkler (*1953 in Kamering/Kärnten) erhält den mit 10.000 EUR dotierten Franz Kafka-Preis 2024. Der mit 5.000 EUR dotierte Odradek-Buchpreis zum Österreichischen Franz Kafka-Preis geht an die tschechische Autorin Radka Denemarková (*1968 in Kutná Hora).

Wie die Österreichische Franz Kafka-Gesellschaft in einer Aussendung mitteilte, ist die Preisverleihung am 14. Juni 2024 im Rahmen eines Festakts in der Babenbergerhalle in Klosterneuburg die erste nach 23 Jahren. Zuletzt wurde Marianne Fritz 2001 mit dem renommierten Preis gewürdigt, der von 1979-2001 von der Stadt Klosterneuburg und der Österreichischen Franz-Kafka-Gesellschaft biennal vergeben wurde – u. a. an Peter Handke (1979), Elias Canetti (1981), Ilse Aichinger (1983), Stanisłav Lem (1991) und Herta Müller (1999).

Der „neue“ Kafka-Preis besteht aus zwei Kategorien: Neben dem Österreichischen Franz Kafka-Preis wird nun auch der Odradek-Buchpreis zum Österreichischen Franz Kafka-Preis vergeben. Gestiftet werden die Preise vom Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlicher Dienst und Sport (BMKÖS) und der Abteilung Kunst und Kultur des Landes Niederösterreich.

Josef Winkler, u. a. bereits mit dem Österreichischen Staatspreis für Literatur (2007) und dem Georg Büchner-Preis (2008) ausgezeichnet, „setzte sich bereits in seinem Roman Der Ackermann aus Kärnten (1980), aber auch in späteren Essays, intensiv mit Franz Kafka auseinander und benennt diesen als einen für sein Schaffen relevanten Schriftsteller. Winklers Werk steht für Literatur höchsten ästhetischen Anspruchs“, so die Jury, die zugleich der Beirat der ÖFKG ist und der Gabriele Ecker (Kunst und Kultur des Landes Niederösterreich), Manfred Müller (Österreichische Franz Kafka-Gesellschaft), Dana Pfeiferová (Universität Pilsen), Peter Rosei (Schriftsteller und Kafka-Preisträger 1993), Daniela Strigl (Literaturkritikerin) und Nobert C. Wolf (Universität Wien) angehören.

In Zusammenarbeit mit dem Preisträger Josef Winkler zeichnete die Jury die tschechische Autorin Radka Denemarková für ihren Band Stunden aus Blei mit dem Odradek-Buchpreis zum Österreichischen Franz Kafka-Preis aus:  „‚Wir brauchen aber die Bücher, die auf uns wirken wie ein Unglück, das uns sehr schmerzt…‘ Diese Aufforderung Kafkas trifft für Denemarkovás Stunden aus Blei zu. Der philosophisch geprägte Essayroman (Konfuzius tritt in einen Dialog mit Havel) zeigt eine Gesellschaft, die sich nur über das Geld definiert, am Rande des Abgrunds”, so die Jurybegründung.

Radka Denemarková ist Dramatikerin, Drehbuchautorin, Essayistin und Übersetzerin deutscher Literaturl und lehrt Creative Writing. Als einzige tschechische Autorin ist sie dreifache Preisträgerin des Magnesia Litera Preises (in den Kategorien Prosa, Sachbuch und Übersetzung). Ihre Werke wurden in mehr als 20 Sprachen übersetzt. 2017 war sie Stadtschreiberin von Graz, 2022 erhielt sie den Literaturpreis des Landes Steiermark. Für ihren Roman Ein Beitrag zur Geschichte der Freude (Hoffmann und Campe 2019) wurde sie mit dem Spycher: Literaturpreis Leuk 2019 ausgezeichnet, für ihren Roman Stunden aus Blei (Hoffmann und Campe 2022) zusammen mit ihrer Übersetzerin Eva Profousová mit dem Brücke Berlin Preis 2022.

 

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