Ein heißer Tipp für Hitze-, Regen- und alle Tage: Das Literaturmuseum Wien lädt mit der Ausstellung »ich denke in langsamen Blitzen«. Friederike Mayröcker. Jahrhundertdichterin bis 16. Februar 2025 zu einem facettenreichen Einblick in den alle Dimensionen sprengenden Nachlass der bedeutenden österreichischen Schriftstellerin Friederike Mayröcker (1924-2021), die am 20. Dezember 2024 ihren hundertsten Geburtstag gefeiert hätte.
Kuratiert vom Bernhard Fetz, Leiter des Literaturmuseums, und der Kulturwissenschaftlerin und Fotografin Katharina Manojlovic, versammelt die Schau neben den über 120 Werken der Schriftstellerin zahlreiche erstmals veröffentlichte Manuskripte, Briefe, Lebensdokumente und Fotografien. Ergänzt durch eine Auswahl an Audio- und Filmdokumenten macht die Ausstellung mit dieser reichem Palette an Materialien nicht nur deutlich, wie eng, geradezu nahtlos für Friederike Mayröcker die Verbindung von Leben und Schreiben war, sondern zeichnet auch ihre künstlerisch-poetische Entwicklung zwischen dem ersten veröffentlichten Gedicht an meinem Morgenfenster (1946) bis zu ihrem letzten Buch da ich morgens und moosgrün. Ans Fenster trete (2020) nach.
Als Ausgangspunkt der Ausstellung diente dabei Friederike Mayröckers legendäre Wiener Schreibwohnung, ein Zetteluniversum, in das Mayröcker-Fans bereits 2008 im Dokumentarfilm Das Schreiben und das Schweigen von Carmen Tartarotti eintauchen durften. Im Rahmen der Ausstellung ist es mithilfe einer Virtual-Reality-Installation möglich, noch einmal in die Arbeitsräume der Dichterin einzutauchen. Die reale Wohnung in der Zentagasse ist im Übrigen heute das Herzstück des im Gedenken an die große Dichterin initiierte Friederike-Mayröcker-Residence-Programms für Lyrik, das internationalen Lyriker:innen einen Schreibaufenthalt in Wien ermöglicht.
Das recht umfangreiche Begleitbuch zur Ausstellung, bei dem auch Weggefährt:innen und Autorenkolleg:innen Friederike Mayröckers zu Wort kommen, ist im Zsolnay Verlag erschienen. Einen ersten Ein- und Überblick in den Band bietet die Literaturhaus-Rezension von Astrid Nischkauer.
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