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Manès Sperber-Preis 2025 an Emine Sevgi Özdamar

Di. 22.10.2024

Emine Sevgi Özdamar, in Berlin lebende deutsch-türkische Schriftstellerin, Schauspielerin und Theaterregisseurin, erhält den Manès Sperber-Preis 2025. Die Verleihung der mit EUR 10.000 dotierten und vom Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport (BMKÖS) gestifteten Auszeichnung findet am 27.2.2025 im Rahmen des Wortwiege Festivals in den Wiener Neustädter Kasematten statt;  Die Laudatio wird der französische Germanist und Literaturübersetzer Bernard Banoun halten. Das teilte die Manès Sperber-Gesellschaft (MSG) in einer Aussendung mit.

Jurybegründung
»Auf unvergleichliche, literarisch herausragende Art« thematisiere die Schriftstellerin »Migration, Terrorismus und die Auswirkung von bewaffneten Konflikten auf Frauen. Sie beleuchtet damit auf einzigartige Weise Verwerfungen, Krisen und Zerreißproben im euro-mediterranen Raum und weit darüber hinaus. Ein Blick auf genau dieses Mitteleuropa ist aktuell von enormer Wichtigkeit, gerade aus österreichischer Perspektive«, so die Jury, der dieses Mal Anna Luca Krassnigg (Theaterleiterin und Universitätsprofessorin am Max Reinhardt Seminar), Barbara Neuwirth (Autorin und Herausgeberin) und Clemens Ruthner (Professor für German und European Studies am Trinity College / Dublin) angehören.

Preisträgerin
Emine Sevgi Özdamar, geboren 1946 in Malatya / Türkei und aufgewachsen in Istanbul, zählt zu den bedeutendsten Stimmen der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur. Sie zog Mitte der 1970er Jahre nach Berlin und Paris, wo sie mit maßgeblichen Persönlichkeiten des deutschsprachigen Theaters wie Benno Besson, Matthias Langhoff und Claus Peymann arbeitete. Sie führte auch selbst Regie und spielte in Filmen wie Doris Dörries Literaturverfilmung Happy Birthday, Türke!. Seit Beginn der 1980er Jahre ist Özdamar darüber hinaus als Autorin von Theaterstücken, Erzählungen und Romanen bekannt, für welche sie vielfach ausgezeichnet wurde. Als bahnbrechend gilt Das Leben ist eine Karawanserei, hat zwei Türen, aus einer kam ich rein, aus der anderen ging ich raus (Kiepenheuer & Witsch, 1992), ein Buch, das, so der Autor und Literaturkritiker Helmut Böttinger, »alle Zuweisungen an eine ›deutschtürkische‹ Literatur« sprenge, und das 2007 in die Liste der »1001 Books You Must Read Before You Die« aufgenommen wurde. Auch Özdamars jüngster, autobiografisch geprägter monumentaler Roman Ein von Schatten begrenzter Raum (Suhrkamp, 2021) erregte großes Aufsehen und stand auf der Shortlist für den Preis der Leipziger Buchmesse 2022. Im selben Jahr wurde sie mit dem Georg-Büchner-Preis, dem Düsseldorfer Literaturpreis und dem Schillerpreis der Stadt Mannheim ausgezeichnet.

Preis
Der im Gedenken an den österreichisch-französischen Schriftsteller, Sozialpsychologen und Philosophen Manès Sperber (1905-1984) seit 1985 von der Manès Sperber-Gesellschaft in Zusammenarbeit mit dem für Kunstagenden zuständigen Bundesministerium vergebene Preis wird für hervorragende Leistungen auf dem Gebiet des gesellschaftspolitischen Romans, der politisch-literarischen Essayistik oder der gesellschaftspolitisch bedeutsamen Kulturphilosophie vergeben, die im weitesten Sinn mit Manès Sperber, seinem Werk und seiner Zeit zu tun haben. Unter den bisherigen Preisträger:innen sind etwa Ilse Aichinger, Péter Esterházy, Karl-Markus Gauß, Ágnes Heller, Claudio Magris, Ilma Rakusa sowie zuletzt Dubravka Ugrešić (2019), Marica Bodrožić (2021) und Dimitré Dinev (2023).

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