flugschrift N° 48 von Wolfgang Sysak erschienen

„den großteil ihrer zeit hängen die schreiber auf den bahnhöfen herum beobachten die reisenden und halten ausschau nach ankommenden zügen“, heißt es in der flugschrift Nr 48, die der in Wien lebende Beat-Poet und Musiker Wolfgang Sysak (*1958) gestaltet hat.

„Beat Poetry als offene Haltung, die zum Fliessen des Bewusstseins improvisiert. Auf unterschiedlichen Feldern operierende Bewusstseinsstränge werden gekappt, Teile davon herausgehört, miteinander verbunden, also zusammengesehen und ins Formen-Spiel eingebracht. Solcherart entstandene Mischwesen sind stets Muster aus Energie x Magie x Mythologie etc.“, schreibt flugschrift-Herausgeber Dieter Sperl. „Es gilt nicht, Bewusstseinspartikel im Gedicht festzuhalten oder deren Verbindungen zu betonen, sie einzugemeinden, sondern darum, Synergien zu erzeugen und mit ihnen zu schwingen. Manchmal meint man beim Lesen von Sysaks  Texten auch, es handle sich um unveröffentlichte Gedichte aus den 50ern oder 60ern, deren Spirit auf diese Weise in uns weiterlebt…“

Wolfgang Sysak, der 1980 gemeinsam mit Brian Ritchie, Chris Uhl und Thomas Szabolzs die Punkband The Sprays gründete, veröffentlicht seit 2005 Beat Poetry, Fotografien und Cut Up’s in Anthologien und Literaturmagazinen. 2023 erschien sein Lyrikband Kafkas Reisen bei Moloko, 2024 der Gedichtband broca 44 (beide Bände gemeinsam mit dem Wiener Autor Gerhard Vladar).

flugschrift ist eine von dem Autor Dieter Sperl konzipierte und herausgegebene und vom Literaturhaus Wien unterstützte Literaturzeitschrift, die ausschließlich einem Autor/einer Autorin gewidmet ist, der/die eingeladen wird, jeweils eine Ausgabe nach seinen/ihren Vorstellungen zu entwerfen. Die  flugschrift bietet auf einem 48 x 68 cm großen Format – beidseitig bedruckbar und mehrfach gefaltet – den größtmöglichen gestalterischen Spielraum – vom Plakat bis zum 16-seitigen Heft.
Seit 2012 haben Autor:innen unterschiedlicher Generationen eine flugschrift nach ihren Vorstellungen gestaltet – von Friederike Mayröcker und Gerhard Rühm bis zu Ann Cotten und Miroslava Svolikova, Teresa Präauer und Hanno Millesi. Auch von internationalen Künstler:innen wie der „Goddess of the Beat Generation“ ruth weiss, dem US-amerikanischen Autor Mark Z. Danielewski und der kanadischen Comic-Künstlerin Emily Carroll gibt es schon flugschrift-Ausgaben. https://www.flugschrift.at/

Die  flugschrift kann via Mail oder im online-Shop des Literaturhaus Wien bestellt werden (EUR 5 zzgl. Porto) oder vor Ort im Literaturhaus Wien erworben werden.