„Gladiolen heißen so, / weil sie uns locken / mit Parolen, lautlos.“
Die soeben erschienene, von der Autorin Margret Kreidl gestaltete flugschrift-Ausgabe bespielt diesmal das doppelte flugschrift-Format und spielt auch künstlerisch damit: Dreizeiler und Malereien, Wasserfarben und Tusche. Sämtliche Dreizeiler sind dem im Entstehen befindlichen Textkorpus Durch den Honig ziehen entnommen. Sie sind, so flugschrift-Herausgeber Dieter Sperl, „dabei stets einem angerissenen Bedeutungs-Horizont zugeneigt, gleichzeitig vom Festen (Rhythmus) der drei Zeilen bestimmt! Die ‚geflügelten Worte‘ darin kommen, wie es heißt, ‚von weit her‘ und sind, wenn sie bei uns ankommen, in einer Drehbewegung begriffen: im Moment, wo sie in unserem Kopf auf uns treffen, also ihren Horizont auf unseren wirken lassen, nehmen sie eine andere Abzweigung.“
„Es geht mir nicht darum, ein Ideal zu erfüllen – zum Beispiel ein Bild in einem Pinselzug oder ausschließlich mit Tusche zu malen, kostbares Papier und Materialien zu verwenden“, so Margret Kreidl über ihre flugschrift. „Mein Weg des Pinsels ist eine Entspannungs- und Anspannungsübung nach meinem Tagwerk, das ein Abend- und Nachtwerk ist, das Schreiben, das meine Lebensaufgabe ist. Hat das Malen etwas mit meinem Schreiben zu tun? Erwarte ich Antworten vom Pinsel? Habe ich eine Pinselsprache? Ist das nicht zu privat? Mein Schreiben ist seit vielen Jahren öffentlich. Bilder veröffentliche ich zum ersten Mal.“
Margret Kreidl geboren 1964 in Salzburg, lebt als freie Schriftstellerin in Wien. Lyrik, Prosa, Textinstallationen, Theaterstücke und Hörspiele. Aufführungen, zuletzt: Dankbare Frauen. Komödie, Tel Aviv 2022; Veröffentlichungen, zuletzt: Mehr Frauen als Antworten. Gedichte mit Fußnoten, Edition Korrespondenzen 2023; Wien, Schwedenplatz: polyphon, hg. gem. mit Lucas Cejpek, Sonderzahl Verlag 2023. www.literaturport.de/Margret.Kreidl
flugschrift ist eine von dem Autor Dieter Sperl konzipierte und herausgegebene und vom Literaturhaus Wien unterstützte Literaturzeitschrift, die ausschließlich einem Autor/einer Autorin gewidmet ist, der/die eingeladen wird, jeweils eine Ausgabe nach seinen/ihren Vorstellungen zu entwerfen. Die flugschrift bietet auf einem 48 x 68 cm großen Format – beidseitig bedruckbar und mehrfach gefaltet – den größtmöglichen gestalterischen Spielraum – vom Plakat bis zum 16-seitigen Heft.
Seit 2012 haben Autor:innen unterschiedlicher Generationen eine flugschrift nach ihren Vorstellungen gestaltet – von Friederike Mayröcker und Gerhard Rühm bis zu Ann Cotten und Miroslava Svolikova, Teresa Präauer und Hanno Millesi. Auch von internationalen Künstler:innen wie der „Goddess of the Beat Generation“ ruth weiss, dem US-amerikanischen Autor Mark Z. Danielewski und der kanadischen Comic-Künstlerin Emily Carroll gibt es schon flugschrift-Ausgaben. https://www.flugschrift.at/
Die flugschrift kann via Mail oder im online-Shop des Literaturhaus Wien bestellt werden oder vor Ort im Literaturhaus Wien erworben werden.
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