Für ihre erste Festivalausgabe haben die neuen Diagonale-Leiter:innen Claudia Slanar und Dominik Kamalzadeh gemeinsam mit Petra Popović das historische Spezialprogramm „Die erste Schicht“ kuratiert. Es vereint filmische Arbeiten, die nach den sogenannten „Gastarbeiterabkommen“ der 1960er Jahre entstanden sind und will den Blick von der Reduktion von Arbeitsmigration auf Begriffe wie Fremdsein, Entwurzelung und Identität verschieben, hin zu solchen wie Eigensinn und Emanzipation, zu einem erwachenden Geist der Selbstbehauptung, des Widerstands – und nicht zuletzt zu einer reichhaltigen Kulturproduktion. Wie breit die Reflexion über die Lebensrealitäten zwischen den Ländern und Kulturen ist, zeigt auch das Schreiben Marko Dinićs, dessen Erzähler in Die guten Tage im täglich zwischen Wien und Belgrad verkehrenden „Gastarbeiter-Express“ sitzt und von einer traumatisierten Generation, die sich weder zu Hause noch in der Fremde verstanden fühlt, erzählt. Im Literaturhaus Wien liest Marko Dinić und diskutiert mit Petra Popović über ein für den Abend ausgewähltes Filmprogramm.
Lesung und Gespräch: Marko Dinić
Moderation und Gespräch: Petra Popović
In Kooperation mit Diagonale. Festival des österreichischen Films