Identität formiert sich auf der Bühne des Theaters und dem Terrain der Kultur. Das teilen die zwei Völker, die historisch lange mit dem Rücken zueinander standen. Heideggers Buch reiht sich nicht ein in eine Serie der Mitteleuropa-Verklärungen, sondern setzt weiter ‚vorne‘ an und beleuchtet, wie sehr Österreich und Oberitalien gerade zur Zeit der Aufklärung vernetzt waren.
Ein neuer Blick auf das italienisch-österreichische Verhältnis wird begleitet von einem anderen Blick auf die österreichische Identitätsformung, die sich parallel zur italienischen abspielte – und die immer mit dem Konzept der Vorzüglichkeit arbeitet. Diese Vorzüglichkeit wird bis hinauf in die jüngere Gegenwart getragen, wie der Blick auch die großen Kulturdebatten Österreichs der 1980er Jahren rund um Thomas Bernhard zeigt.
Die Thesen des Buches diskutiert Florian Baranyi mit der Autorin Marlene Streeruwitz und Gerald Heidegger. Der Nino aus Wien und Raphael Sas spielen dazu die Hits zur Befindlichkeit an der Oberen Adria: „Coco Bello“, „Venedig geht unter“ u.m.
Lesungen und Gespräch: Florian Baranyi, Gerald Heidegger & Marlene Streeruwitz
Musik: Nino aus Wien & Raphael Sas