Mit seinem breit gefächerten Romanwerk hat sich Mathias Énard als einer der ungewöhnlichsten Erzähler der Gegenwart erwiesen – ganz gleich, ob er die Gräuel der Kriege des 20. Jahrhunderts als inneren Monolog eines dubiosen Geheimdienstmannes auf Amphetaminen erzählt wie in Zone, in seinem mit dem Prix Goncourt ausgezeichneten Roman Kompass anhand des Wiener Musikwissenschaftlers Franz Ritter die jahrhundertealte Leidenschaft des Westens für die orientalische Kultur nachzeichnet oder in Das Jahresbankett der Totengräber die Perspektive eines buddhistischen Gottes einnimmt. Im Literaturhaus Wien stellt er erstmals in Österreich seinen aktuellen Roman Tanz des Verrats – übersetzt von Holger Fock und Sabine Müller – vor, in dem er den Terror der NS-Zeit und die deutsch-deutsche Geschichte in einer großen historischen Metafiktion rund um den Mathematiker Paul Heudeber verarbeitet.
Lesung und Gespräch: Mathias Énard
Moderation: Florian Baranyi
Übersetzung: Isolde Schmitt
Mit freundlicher Unterstützung des Institut français d’Autriche