Der österreichische Autor Alfred Komarek, der vor allem für seine Kriminalromane rund um den Weinviertler Gendarmen Simon Polt große Bekanntheit erlangte, ist am Samstag in Wien gestorben.
Alfred Komarek, 1945 in Bad Aussee geboren, arbeitete während seines (nie abgeschlossenen) Jusstudiums am Handwörterbuch der deutschen Rechtsgeschichte mit und verfasste, weil er Geld brauchte, Glossen und Reportagen für verschiedene Medien – darunter auch für das ORF-Radio. Für den ORF, aber auch für den Bayerischen und Hessischen Rundfunk schrieb er Features, Hörspiele, Essays, Feuilletons, Erzählungen und TV-Drehbücher. So arbeitete er etwa an Dokumentationen für die Reihe Universum mit.
Alfred Komarek hat rund 80 Bücher geschrieben, darunter zahlreiche Reise- und Bildbände über vorwiegend österreichische Regionen, aber auch Kinderbücher (Der verliebte Osterhase Eberhard, 1980) und den Porträtband Schräge Vögel (2014), ein Buch über ungewöhnliche Lebensentwürfe, in dem er auch sich selbst (als Höhlenmensch) vorstellte. Von seinem Hang zu ungewöhnlichen Settings und Figuren zeugt auch seine vorletzte Buchveröffentlichung: in dem Erzählband Alfred (Haymon, 2019) erkor Komarek einen Wiener Mistkübel zum Protagonisten. Besonders populär wurde der Autor, der Wohnsitze in Wien, im niederösterreichischen Pulkautal und in Bad Aussee hatte, jedoch durch seine beliebten Buchreihen über den entlassenen Chefredakteur Daniel Käfer und den Gendarmen Simon Polt, die auch (mit Peter Simonischek bzw. Erwin Steinhauer) verfilmt wurden.
Alfred Komarek wurde vielfach ausgezeichnet – u. a. mit dem Friedrich-Glauser-Preis (1999), dem Ehrenpreis des österreichischen Buchhandels für Toleranz in Denken und Handeln (2011) und dem Österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse (2016).
In den zahlreichen Reaktionen auf seinen Tod wird auch der „Menschenfreund“ Alfred Komarek gewürdigt. „Tolerant zu sein ist für Polt wie für mich eine Möglichkeit, einigermaßen mit der Welt und den Menschen zurechtzukommen“, so Komarek.
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