Ilse Kilic erhält den mit 9.000 EUR dotierten Heimrad-Bäcker-Preis 2024, der Förderpreis zum Heimrad-Bäcker-Preis 2024 (4.000 EUR) geht an Sandro Huber und der neue texte-Essaypreis (2.500 EUR) an Chris Zintzen. Die Verleihung der Preise findet am Donnerstag, den 13. Juni 2024, um 19.30 Uhr im Adalbert-Stifter-Haus in Linz statt. Die Laudatio auf Ilse Kilic wird der Autor und Journalist Erwin Uhrmann, jene auf Sandro Huber der Autor Ferdinand Schmatz halten.
Das teilte der Literaturwissenschaftler und Literaturvermittler Thomas Eder, neben den Autor:innen Daniela Seel (Heimrad-Bäcker-Preisträgerin 2023) und Franz Josef Czernin auch Mitglied der Preisjury, in einer Aussendung mit.
„Ilse Kilics literarisches und zeichnerisches Werk führt die formalen und inhaltlichen Aspekte der Avantgarden fort, akzentuiert zugleich deren Haltung und Einstellung. Kilics Post–Punk–Haltung und Texte sind eindrucksvolle Erweise der politischen Wirkungsabsicht und –möglichkeit formal avancierter, experimenteller Literatur. In ihrem jüngsten Buch Das Schlaue vom Himmel, einem fiktiven autobiographischen Verwicklungsroman, erkundet sie in klugen erzähldynamischen Verschachtelungen die Herausforderung von sich wandelnden Konzepten von Identität, Person und Künstlichkeit. Ihre Texte und Zeichnungen sind nicht nur über ästhetischen Notwendigkeiten errichtet, sie intervenieren in Lebenswirklichkeit – wie es die Autorin auch in ihrem Verlags– und Lebenskonzept „Das fröhliche Wohnzimmer“, zusammen mit Fritz Widhalm, seit fast 40 Jahren vorführt,“ so die Jurybegründung.
Die Auszeichnung ist nach Heimrad Bäcker (1925-2003) benannt, der als Schriftsteller und Herausgeber der Zeitschrift neue texte in Linz lebte und als bedeutender Vertreter der konkreten Poesie in Österreich gilt. Die Preise zeichnen Dichterinnen und Dichter aus, deren Werk im Zusammenhang mit der Literatur zu sehen ist, wie sie Heimrad Bäcker in seiner edition neue texte verlegte. Der neue texte–Essay–Preis zeichnet herausragende Stimmen auf dem Feld der literarischen Essayistik aus.
Ilse Kilic, geboren 1958 in Wien, lebt im Fröhlichen Wohnzimmer. Schreibt, zeichnet, liest, schwimmt allein und mit anderen. Glücksschweinmuseum 2006 bis 2021. Seit 2019 Präsidentin der Grazer Autorinnen Autorenversammlung. Mitarbeit an der Radiosendung Literarische O–Töne seit 2020. Seit 1999 erscheint biennal der Verwicklungsroman (edition ch). Zuletzt: Das Schlaue vom Himmel. Eine Versuchsunordnung (Ritter, 2023) und gemeinsam mit Fritz Widhalm: Chronik der kleinen Gedanken (edition tagediebin, 2024) und die Graphic Novel Du siehst ja immer noch ganz okay aus (edition farce vivendi, 2023).
Sandro Huber, geboren 1997 in Salzburg. Studium der Sprachkunst und Philosophie in Wien. Mitherausgeber von Triëdere – Zeitschrift für Theorie und Literatur. Gedichte, Essays, Übersetzungen u. a. in kolik, manuskripte, JENNY, die horen und in diversen Anthologien. 2021 & 2023 START–Stipendium des BMKÖS, 2021 Theodor Körner Preis, Fred–Adlmüller–Stipendium.
Chris Zintzen (*1966) Kulturwissenschafter und Autor. Journalist (NZZ) und Radiogestalter, 2000–2014 Kurator und Moderator der Reihe Literatur als Radiokunst im ORF–„Kunstradio“. Monografien zur europäischen Kulturgeschichte, Publikationen zur Gegenwartsliteratur und –kunst sowie Herausgaben, Lexikonartikel und Rezensionen. Research Fellowship am IFK, Theodor Körner–Förderpreis für Wissenschaft und Stipendiat des Jubiläumsfonds (ÖAW/Stadt Wien). Zuletzt erschienen: Zukunft einer Vision (zus. m. Krüger/Pardeller; Schleebrügge.Editor 2020), Zen, Riverrun, usw. (flugschrift #41 /2022).
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