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Margret Kreidl erhält H. C.-Artmann-Preis 2024

Do. 20.6.2024

Der H. C.-Artmann-Preis 2024 geht an die in Salzburg geborene und in Wien lebende Autorin Margret Kreidl. Wie die Stadt Wien am Donnerstag in einer Aussendung mittelte, wird der mit EUR 10.000 dotierte Lyrikpreis der Stadt Wien am 10. September 2024 verliehen.

„Margret Kreidl ist in jeder Hinsicht eine singuläre Erscheinung in der österreichischen Gegenwartsliteratur, zum einen durch ihre Vielseitigkeit, zum anderen durch ihren unerschöpflichen sprachlichen Kosmos, der sich allen eindeutigen Zuschreibungen widersetzt“, heißt es in der Begründung der Jury, der heuer Andreas Brandtner, Jürgen Thaler und Annemarie Türk angehörten.
Kreidl überschreite „immer wieder die Grenzen zu artverwandten Kunstformen“, eine Konstante ihres literarischen Schaffens sei jedoch die Lyrik. „Margret Kreidls Lyrik ist stets ein Angebot zum Dialog mit anderen, mit Kunst und Medien. In der Auseinandersetzung mit den gesellschaftlichen Verhältnissen und all den Krisen unserer Tage gelingt es ihr pointiert, witzig und konkret den Bogen zu schlagen von den kleinen, alltäglichen Vorkommnissen bis hin zu politischen Fragen. Kreidls Gedichte lassen sich nicht in poetische Kategorien fassen, sie bewegt sich lustvoll und souverän zwischen freien Versen, Reimen, Listen und Zeilensprüngen. Spiel und Regel sind ihr kein Gegensatz. Mühelos und sprachgewandt schafft sie aus diesem Antagonismus wunderbare Texte, die manchmal verstören, nachdenklich machen und einem auch immer wieder ein Lachen entlocken können. Margret Kreidls lyrisches Schaffen ist ein Beweis, wie gegenwärtig diese Kunstform sein kann. Sie schafft es Leser und Leserinnen mitzunehmen und anzuregen, mit Phantasie und scharfem Verstand den Problemen der Zeit zu begegnen.“

Margret Kreidl ist gebürtige Salzburgerin und lebt seit den späten 1990er Jahren als freie Schriftstellerin in Wien. Sie schreibt Lyrik und Prosa, Hörspiele (u. a. für den ORF), Libretti und Theaterstücke (zuletzt in hebräischer Übersetzung: Dankbare Frauen, Tel Aviv 2022). Seit 1995 erscheinen regelmäßig Bücher von ihr – zuletzt in der Wiener Edition Korrespondenzen Mehr Frauen als Antworten. Gedichte mit Fußnoten (2023), Schlüssel zum Offenen. Gedichte (2021) und Zitat, Zikade. Zu den Sätzen (2017). Sie war writer in residence in Deutschland, Serbien und der Schweiz und Gastprofessorin in den USA. Seit 2015 ist sie Lehrbeauftragte für Szenisches Schreiben am Max Reinhardt Seminar in Wien. Margret Kreidl wurde für ihr Werk mehrfach mit Preisen und Stipendien ausgezeichnet – darunter Elias-Canetti-Stipendium der Stadt Wien (2016-1017), Robert-Musil-Stipendium (2017), Outstanding Artist Award für Literatur des Bundeskanzleramtes (2018), Preis der Stadt Wien für Literatur (2021).

Der H. C.-Artmann-Preis wird seit 2004 alle zwei Jahre an in Wien lebende Autor:innen vergeben, die herausragende Werke im Bereich der Lyrik verfasst haben. Die Auszeichnung wurde in Erinnerung an den Wiener Dichter H.C. Artmann (1921-2000) ins Leben gerufen und ist die höchst dotierte Ehrung der Stadt Wien im Bereich der Lyrik. Unter den bisherigen Preisträger:innen sind u. a. Peter Waterhouse (2004), Oswald Egger (2008), Erwin Einzinger (2010), Elfriede Czurda (2014) und zuletzt Julian Schutting (2022).

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