Reinhard Kaiser-Mühlecker erhielt für seinen jüngsten Roman Brennende Felder (S. Fischer) den mit 20.000 Euro dotierten Hauptpreis des Österreichischen Buchpreises 2024. Der mit 10.000 Euro dotierte Debütpreis ging an Frieda Paris für Nachwasser (Voland & Quist). Die Verleihung fand am Montag Abend im Odeon in Wien statt.
Für alle anderen Nominierten der Shortlist – Valerie Fritsch Zitronen (Suhrkamp Verlag), Elias Hirschl Content (Paul Zsolnay Verlag), Elke Laznia Fischgrätentage (Müry Salzmann Verlag), Katharina Winkler Siebenmeilenherz – und der Shortlist Debüt – Verena Dolovai Dorf ohne Franz (Septime Verlag) und Julia Jost Wo der spitzeste Zahn der Karawanken in den Himmel hinauf fletscht (Suhrkamp Verlag) – gibt es jeweils EUR 2.500.
„Waren in Fremde Seele, dunkler Wald (2016) und Wilderer (2022) die Brüder im Fokus, so erzählt jetzt folgerichtig deren Schwester Luisa aus ihrer – und Reinhard Kaiser-Mühlecker erstmals aus weiblicher – Perspektive. Dabei sucht Luisa intensiv nach den richtigen Worten, will sie doch als Schriftstellerin gesehen werden. Im Gegensatz zu ihr schreibt Kaiser-Mühlecker verdichtet, einfach und knapp, in ruhigem Ton. Durch unerwartete Wendungen spielt er nicht nur mit seinen Figuren, sondern auch mit den Lesenden. So konstruiert und dekonstruiert er diese abgründige, kalte und düstere Welt immer wieder aufs Neue“, heißt es in der Jurybegründung zum Hauptpreis.
Als „Wagnis“ bezeichnete die Jury Frieda Paris’ Debüt, das Langgedicht Nachwasser. „Wer schon traut sich mit dem Debüt auf die spiegelglatte Fläche autopoetischer Lyrik und poetologischer Reflexion, setzt sich ungeschützt aus? Paris. Sie erkundet das Schreiben beim Schreiben, zieht uns in diesen Prozess hinein, hält auf uns zu und stürzt – nicht.“
Jurymitglieder waren in diesem Jahr Zita Bereuter (Leiterin des Literaturressorts bei FM4, Initatorin und Organisatorin des Wortlaut-Kurzgeschichtenwettbewerbs), Anke Bosse (Literaturwissenschaftlerin / Universität Klagenfurt), Nicole List (Buchhändlerin und Inhaberin der Buchhandlung List / Wien), Johanna Öttl (Literaturwissenschaftlerin und Programmleiterin der Alten Schmiede / Wien) und Judith von Sternburg (Literaturwissenschaftlerin und Journalistin bei der Frankfurter Rundschau).
Bei der nunmehr 9. Ausgabe des Österreichischen Buchpreises wurde 110 belletristische, essayistische, lyrische und dramatische Werke, die zwischen dem 11. Oktober 2023 und dem 9. Oktober 2024 erschienen sind, eingereicht. Detaillierte Informationen über den Preis, alle nominierten Titel sowie die ausführlichen Jurybegründungen auf https://oesterreichischer-buchpreis.at/
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