Mit dem Lyrikband Die Wüste ist aus gelbem Mehl haben Monika Kiegler-Griensteidl und Friedrich Achleitner sich jenem Peter Hammerschlag angenähert, der nicht von Torberg redigiert wurde: dem ursprünglichen, dem hintergründigen, gespalteneren und humorvolleren. Jenem, der die Tiere auf seine Weise schützt, sich wehrlosen Frauen und Mädchen widmet, starken und anderen Männern lauscht, den Wach-, Wunsch- und Angstträumen begegnet und zuletzt den überirdischen Wesen: dem Kontrollor beispielsweise oder dem Stationsvorstand.
Fünf Runden dauert dieser Kampf, in dem der Kabarettist mit dem Überbleibsel aus der Monarchie – Wien – und der Welt an sich ringt: Er dribbelt und schlägt unerwartet zu: immer respektlos, immer „politisch unkorrekt“. Wer „Cercle“ mit „Ferkel“ und „Selbstmord“ mit „Schwimmrekord“ zu reimen wagt, ist unfaßbar: Hammerschlag läßt sich nicht in Reglements pressen und von den Trillerpfeifen pedantischer Schiedsrichter irritieren. Er windet sich aus jeder Umklammerung, auch der des Literaturbetriebs. So setzt er unterschiedliche Fassungen seiner Gedichte in die Welt. Und zeigt dieser damit, was er von ihren Regeln hält: nämlich nichts.
Schade, daß er der faschistischen Realität mehr und mehr weichen mußte und 1942 schließlich nach Auschwitz deportiert wurde. Es hätte ein Jahrhundertsieg werden können. Ein Sieg für die „kleine“ Kunst.