Vor Jahren schon hat der Ravensburger Otto Maier Verlag mit dem Titel „Ottos Mops hopst“ eine Jandl-Ausgabe für Kinder vorgelegt. Nun folgt fünfter sein als Bilderbuch, illustriert von Norman Junge.
Da sitzen sie, auf harten Holzstühlen, der Pingiun, die Ente, der Bär, der Frosch und zuletzt Pinocchio mit gebrochener Nasenspitze. Alle fünf sind sie krank und warten. Der Raum ist blau, in sparsames Licht gehüllt, nur unter der Türe zum angrenzenden Zimmer ein heller Schein. „Tür auf / einer raus / einer rein / vierter sein.“ Tür auf, heller Lichtschein, raus kommt der Marienkäfer, rein der Pinguin, Tür zu, Licht weg, Schweigen, klammes Schweigen, das spürt man im angstvollen Blick der einrädrigen Holzente, dann wieder Tür auf, heller Lichtschein, Pinguin raus, Ente rein, der Bär ist dran und so weiter bis „selber rein / tagherrdoktor“.
In seiner Bildkomposition fügt sich Norman Junge dem strengen Rhythmus des Jandlschen Gedichts, seine Figuren jedoch hintergehen Ernst Jandls lakonsichen Sprachwitz auf durchaus sympathische Weise, indem sie in all ihrer metallischen und hölzernen Starrheit das Fürchten vor dem Doktor, die Langeweile beim Warten und die einsame Träne beim „nächster sein“ herzeigen.
Natürlich braucht Ernst Jandls Gedicht keine Bilder, aber die Bilder schaden ihm nicht, sie machen Jandls Gedicht ganz einfach verfügbar für die allerjüngsten Literaturfreunde, und das schadet auch nicht. Im Gegenteil.