In der Mehrzahl der in diesem Band versammelten Geschichten thematisiert der Schriftsteller Janko Ferk den Konflikt zwischen Schreiben und Macht. Nicht alle widerstehen den vielgestaltigen Forderungen einer – auch abstrakten – Macht, sondern lassen sich aus durchaus menschlichen Gründen korrumpieren. Das Ende der Geschichte „Arbeit macht frei“ (die Assoziation ist gewollt hart) verdeutlicht, daß es Auswege aus dem Dilemma gibt: die Unschuld eines Kindes rettet die in einer Höhle eingesperrten Dichter. Dieser Schluß ist überraschend und ambivalent zugleich.
Warum also schreiben? Janko Ferks Antwort ist denkbar klar und einfach: weil es schön ist. Weil Schreiben wie eine Landschaft ist, in der man herumwandert und die man für sich in Besitz nehmen kann – worauf der Titel anspielt. Eine Gegend, aus der man auch fliehen kann. Schreiben ist das Sich-Wiederfinden, übers Schreiben stellt sich die eigene Identität her: „Beim Schreiben: Eins werden mit der Schrift: Eins sein mit ihr: Ich lebe im Satz.“ (S. 12) Mit der Sprache ist ebenso der Wunsch verbunden, sich verständlich zu machen und verstanden zu werden. Vom Leser und Zuhörer fordert der Autor: „Lies adagio!“ (S. 5) und mahnt sich selbst zum: „Schreibe adagio!“ (S. 11) Schreiben soll nicht zum Selbstzweck werden.
In dem Text „Er“ veranschaulicht Ferk, wie Schreiben, das nach Vollkommenheit strebt, in die Einsamkeit führt.
Die Frage des Verstehens und Mißverstehens ist zentral. Janko Ferk hat als zweisprachig schreibender Autor – er ist vor allem mit slowenischer Poesie hervorgetreten – ein untrügliches Gespür für die Fallen der Sprache. Seine Forderung nach einem langsamen und aufmerksamen Lesen sollte nicht ungehört bleiben.