Um sich selbst wieder zu finden, macht sich Jakov Lind – enttäuscht von Israel – auf den Weg zurück, an Orte seines früheren Lebens: in Amsterdam hofft er, sich von der Bindung an seine jüdische Frau und deren kleinbürgerliche Familie befreien zu können, indem er sie kurz nach der Geburt seines Sohnes verläßt. In Wien verbringt er längere Zeit, am Leben gehalten von verschiedensten Handlangerjobs oder Frauen.
Linds Lebensphilosophie ist geprägt von einem ungeheuren Freiheitsdrang, welcher ihn vor allem an dauerhaften zwischenmenschlichen Beziehungen hindert. Frauen sind – neben dem Alkohol – sein Lebensinhalt. Lind „vögelt“ (Lieblingswort des Autors) sich durch die Tage, wobei er die Frauen jedoch nicht verachtet, sondern jede einzelne von ihnen tatsächlich liebt und verehrt.
Da er nicht weiß, wer er ist, weiß er auch nicht, was er will. Es ist erstaunlich, daß der Schriftsteller Lind damals schon schreiben wollte, gleichzeitig aber Kunst, Kultur und Literatur haßte, freiwillig keine Bücher gelesen hat. Da er hofft, als Regisseur am leichtesten Geld verdienen zu können, macht er die Aufnahmeprüfung für die Regieklasse des Reinhardt-Seminares und besteht sie mühelos; zugleich verachtet er das Theater.
Eine Reise quer durch Europa, über Lugano nach Schweden und zurück, bringt Lind zwar viele Frauenbekanntschafften, aber auch nicht die erhoffte Erlösung. Er kommt jedoch zur Erkenntnis: „An der Welt ließ sich nichts ändern, das Problem war im eigenen Kopf. Erst mußte sich in mir selbst etwas ändern.“ (S. 140) Er beschließt, von nun an ernsthaft Schriftsteller zu werden – und schreibt eher wirres Zeug, da ihm die Anfänge, die Enden und die Motivationen seiner Geschichten noch fehlen.
Auf dieser Suche nach dem Sinn im eigenen Leben bleibt Lind offen für andere Menschen, da er unter dem Zwang leidet, jedem zuhören zu müssen, der ihm etwas erzählen möchte. So findet sich in Linds Selbstdarstellung auch Platz für die Schilderung der unterschiedlichen Charaktere und Probleme jüdischer Heimkehrer nach Wien, für die Einstellung der Nachkriegsösterreicher gegenüber den Juden, für teilweise skurrile Lebensgeschichten der Nachkriegszeit und für prägnante Schilderungen des (Nacht-)Lebens in Paris, Amsterdam und Wien der frühen 50er Jahre.
Da der Autor kein Mitleid mit sich selbst zeigt und seine egoistischen Handlungen auch nicht zu entschuldigen versucht, kann der Leser selbst entscheiden, ob er den Egomanen Lind verurteilen oder Verständnis für ihn haben will.