Kappacher betritt die Welt der Angestellten ebenso selbstverständlich wie die Welt der Firmenchefs, des Jahrmarktrummels, die Welt der Autobranche, der Rennfahrer und (Möchtegern-)Mechaniker.
So bescheiden seine Figuren dargestellt sind, so wirkt auch Kappachers Sprache. Er erzählt einfach. Zum Beispiel von jemandem, der ins Kaffeehaus geht, die Zeitung aufschlägt und sich über eine Frau mit Kind ärgert, die sich ohne zu fragen an seinen Tisch setzt.
In der Erzählung „Im Zossener Bad“ beschließt ein Mann an einem Samstag, sein Leben im Städtischen Wannenbad zu verbringen, um dort zu meditieren. Doch nicht einmal dort ist er vor der Bürokratie sicher. Daß das Fernsehen von ihm berichtet, nimmt er gerade noch in Kauf, daß er aber daraufhin vom Kontrollor der Krankenkasse unregelmäßig aufgesucht wird, verstört ihn und zerstört seine Ruhe. Was ihm bleibt, ist keineswegs eine neue Zurückgezogenheit, sondern das Zählen der Stunden bis zur nächsten Kontrolle.
Es ist einerlei, ob vom eintönigen Warten eines Wärters auf einem Autoabstellplatz die Rede ist oder von Rennfahrern und Mechanikern, die am Ende umkommen, oder von einer jungen Firmenangestellten, die es bis zur Chefsekretärin schafft und als Trinkerin endet – sie alle spiegeln eines wider: Resignation vor dem Banalen.