Der Kabarettist Leo Lukas ist mit Wiener Blei in ein bestehendes Projekt eingestiegen. Über bisher erschienene SHADOWRUN-Romane – eine krude und hybride Mischung aus Sci-Fi, Fantasy, Cyberpunk und Groschenroman – kann man sich im Internet informieren. Lukas, ein profunder Kenner der Wiener Welt und Wiener Klischees, bereichert diese deutsche Buchreihe nun mit jeder Menge österreichischem Lokalkolorit.
Es tobt die Schlacht um Wien. Dem jungen Ork, Plesch-Pepi, ist es gelungen, aus den trostlosen und gefängnisartigen „Vereinigten Wohnparks“ auszubrechen. Er begegnet einem alten, dem Alkohol nicht abgeneigten Magier namens Donner, der im Streit mit Superfritz, einem dumm-brutalen Muskelcybertyp, in der Donau landet und daraufhin Rache schwört.
Währenddessen braut sich auch auf höherer Ebene einiges zusammen. In der Eden-Bar tagt der „Club 65“, bestehend aus allen lokalen Größen aus Politik, Industrie und Medien – seltsamerweise ist sogar der Burgtheaterdirektor anwesend. Man beschließt, das „Wiener Blei“ zum Wohle der Menschheit einzusetzen. In der ÖMV wird diese Substanz indes gerade von Schattenläufern gestohlen. Und am Hochschwab, dem wichtigsten Wasserlieferanten Österreichs, bahnen sich Kämpfe mit der Hochschwab-Guerilla an. Es sieht ganz so aus, als ob es am Berg zum großen Showdown käme.
Wie paßt das alles zusammen? Natürlich auf den ersten Blick gar nicht, doch am Schluß bestens. Das Unglück, so viel darf hier bereits verraten werden – es handelt sich um eine „typisch“ österreichische Niedertracht -, kann gerade noch verhindert werden. Pepi überlebt und ebenso Zizibee, eine Shadowrunnerin, die auch die chirurgische Umwandlung in eine Eden-Edel-Nutte nicht scheute. Vielleicht wird für die beiden ja doch noch alles leiwand.
Wiener Blei, das ist Literatur wie Schokolade oder Snacks: für den schnellen Genuß, für die Pause zwischendurch.